Chronik zur „Wiedergeburt“

Hurra!!! Wir fahren wieder – von Weiz nach Birkfeld!!!

Am 24.12.2014 (Weihnachtszug) fuhr bislang der letzte Zug von Weiz nach Birkfeld.Das war der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, welche sich natürlich schonlange vorher angekündigt hatte. Die Steiermärkischen Landesbahnen bzw.  deren Geschäftsführung war ja schon seit Jahren damit beschäftigt, dieStrecke Weiz –Oberfeistritz für die Einstellung vorzubereiten. Das begann mit der Anweisung, nur mehr sicherheitsrelevante Reparaturen an der Strecke durchzuführen. Großräumige Sanierungen wurden nicht mehr ins Auge gefasst, aber auch sichtbar auftretendeSchäden an den Bauwerken, welche auch die Sicherheit der Strecke gefährdet haben, wurden ignoriert. Damit war bereits im Herbst 2013 zu erkennen, dass die Streckensperre bevorsteht.
 
Für die letzten Fahrten im Jahre 2013 hat man noch„gnadenhalber“ eine Genehmigung erteilt, waren ja bereits sichtbare Schäden am Bachlviadukt aufgetreten. Man hat hier dann alibimäßig Stahlbandagen um denschadhaften Brückenpfeiler angebracht, damit wurde dann der Betrieb im Jahre 2013möglich – aber immer mit dem Auftrag, wöchentlich den Viadukt zu untersuchen, ob eine sichere Befahrung gewährleistet ist. Das war es aber schon. Mit Reparaturenwurde nichtbegonnen, sondern man ließ weiter den status quo am Viadukt, so dass natürlich die Situation nicht besser wurde. Dasgipfelte dann darin, dass mit demJahresende 2014 der Betrieb endgültig gesperrt wurde.Man hat der FTB noch geraten, alle Fahrzeuge auf die Reststrecke von Anger bis Birkfeld zu überstellen, damit wenigstens ein Restbetrieb möglich wäre. Das war dann auch im Jahre 2015der Fall.
 

Es wurde ein auf den Streckenabschnitt Anger – Birkfeld beschränkter Betrieb aufgenommen, der natürlich wesentlich weniger Fahrgäste aufwies wie in den Jahren davor. Die Gastronomie- und Tourismusbetriebe stellten einenesentlichen Rückgang bei der Gästefrequenz fest. Natürlich haben die verantwortlichen Personen innerhalb der Feistritztalbahnbetriebs-GmbH., aber auch die an der Strecke liegenden Gemeinden und Vertreter der Landespolitik bereits begonnen, die Zukunft der Gesamtstrecke sicherzustellen. In unzähligen Gesprächen und Verhandlungsrunden wurde die Zukunft der Bahn analysiert und man stellte fest, dass die Bahn ein touristischer Leitbetrieb in der gesamten Oststeiermark und darüber hinaus darstellt. Damit waren die ersten politischen Schritte gesetzt, die Bahn zu erhalten. Die juristischen Formalitäten, bzw. in welcher Form der Bahnbetrieb weiter zu erhalten ist,  wurden in Angrif genommen. Nachdem die STLB den Einstellungsantrag gestellt hatten und die gesetzliche Einspruchsfrist verstrichenwar, waren nunmehr wiederum die zuständigen Stellen in der steiermärkischen Landesregierung, die Anliegergemeinden und die Verantwortlichen der FTB am Zug die Übertragung der Bahnstrecke von Weiz nach Birkfeld in den Besitz der FTB rechtlich abzusichern. In einer Presseaussendung des zuständigen LandesratesMag. Jörg Leichtfried vom 11.2.2016 wurde nunmehr der Beschluß derLandesregierung zur Übertragung der Strecke Weiz – Birkfeld in den Besitz der FTBbekanntgegeben.

Hier die Presseaussendung von LR Mag. Jörg Leichtfried vom
11.2.2016:

„Regierung gibt `grünes Licht ́ füreine positive Zukunft der Feistritztalbahn“

Mit heutigem Regierungsbeschluss verkauft das Land Steiermark seine für den Betrieb der Feistritztalbahn von Weiz nach Birkfeld erforderlichen Grundstücke um einen symbolischen Anerkennungspreis von 1 Euro an die Feistritztalbahn Betriebs GmbH. „Für die Instandsetzung der Eisenbahnanlage gibt es seitens des Verkehrsressorts einen zweckgewidmeten Beitrag in der Höhe von 235.000 Euro. Damit wurde endgültig `grünes Licht ́ für eine erfolgreiche Weiterentwicklung dieses touristischen Leitbetriebes gegeben“, freut sich Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried.
 
 
Die Feistritztalbahn ist eine 24 Kilometer lange Schmalspurstrecke von Weiz nach Birkfeld, die bislang im Eigentum der Steiermärkischen Landesbahnen und somit des Landes Steiermark stand. Der öffentliche Bahnverkehr wurde bereits im Jahr 1971 eingestellt. Daran anschließend erfolgte in diesem Jahr bereits die Einrichtung eines Dampfbummelzugbetriebes, als dessen Betreiber sowohl der Verein „Freunde der Feistritztalbahn“ als auch die Feistritztalbahn Betriebs GmbH angegeben werden. Mit Regierungssitzungsbeschluss vom 21. Mai. 2015 wurde die Abwicklung des Verkaufsprozesses in Bezug auf die Veräußerung der Feistritztalbahn an die Feistritztalbahn Betriebs GmbH zu einem symbolischen Anerkennungspreis von 1 Euro genehmigt. Die Beantragung der Einstellung des öffentlichen Eisenbahnverkehrs sowie des Erlöschens der eisenbahnrechtlichen Konzession beim Bundesministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT) wurde von der Landesregierung am 6. August 2015 beschlossen und vom Verkehrsministeriums am 15. Jänner 2016 antragsgemäß bestätigt. „Seitens der Abteilung 16 wurden in den letzten Monaten intensive Vorarbeiten zur Abwicklung des Verkaufs der betroffenen Liegenschaften geleistet und in der Folge Notar Gerfried Frizberg mit der Erstellung eines Kaufvertrags beauftragt. Das entsprechende Vertragswerk liegt nun vor und wurde mit der Käuferin bereits abgestimmt“, so Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried. Zusammengefasst werden mit Ausnahme einer Teilfläche im Bereich des Bahnhofes Anger sämtliche mit der Anlage verbundenen Grundstücke übertragen.
 
 
Damit ist nun der Weg für die Feistritztalbahn frei für einen eigenständigen Betriebauf der Gesamtstrecke. Damit können die Sanierungsarbeiten am Bachlviadukt und am Hart-Puchtunnel sofort beginnen. Bereits am 22.2.2016 wird die Sanierung des Bachlviaduktes und des Tunnels in Angriff genommen, und wir können mit einiger Sicherheit sagen, dass der Betrieb ab dem 2.4.2016 wieder komplett aufgenommen werden kann. Es wartet ein riesiges Arbeitspensum auf unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, sei es bei den Arbeiten an der Streckeninfrastrukter oder an den Fahrzeugen.
 
Danken möchten wir allen Menschen und Organisationen, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben. Besonders hervorheben möchten wir die Bemühungen der regionalen Gremien, den Gemeinden, den örtlichen touristischen Betrieben und vor allem auch den politischen Vertretern in der Landesregierung, begonnen bei den beiden Landeshauptleuten, den für den Verkehr und den Tourismus zuständigen Landesräten und den Abgeordneten im steirischen Landtag.
 
Der 11.2.2016 ist ein bedeutender und schöner Tag für alle Beteiligten, aber auch der Auftrag an alle, denen die Bahn am Herzen liegt, jetzt einen Superstart hinzulegen und mit frischem Elan an die großen Aufgaben, die bevorstehen, heranzugehen.